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Interreligiöser Gottesdienst

Interreligiöser Gottesdienst

Drei Religionen vereint: Gemeinsam für Dialog und Frieden

Aiterhofen feiert interreligiösen Gottesdienst

Ein Moment der Begegnung und ein starkes Zeichen des Zusammenhalts: In der Kirche St. Margareta kamen Vertreter des Judentums, des Christentums und des Islams zu einem interreligiösen Gottesdienst zusammen. Diese einzigartige Feier unterstrich, wie wichtig der Dialog zwischen den Religionen für eine friedliche Gesellschaft ist.

Hintergrund des Besuchs der Religionsgemeinschaften sind die von Oberbürgermeister Markus Pannermayr ins Leben gerufenen Straubinger Religionsgespräche, die es nun seit mehr als 10 Jahren gibt. Ziel der Religionsgespräche ist es, Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen miteinander ins Gespräch zu bringen und Brücken zu bauen. Mittlerweile wurde es zur gängigen Praxis, dass sich die verschiedenen Religionen an Hochfesten gegenseitig besuchen. So durfte Pfarrer Heinrich Weber zusammen mit Diakon Heribert Schambeck und Pastoralreferent Pirmin Ströher die Gäste der drei Religionsgemeinschaften begrüßen: Rabbi Mendel Muraiti mit Vertretern der Israelitischen Kultusgemeinde, Imam Bahadir Bayram mit Mitgliedern der muslimischen Gemeinde sowie Pfarrerin Elke v. Winning mit Pfarrer Hasso v. Winning von der evangelischen Gemeinde.

Die Feier stand im Zeichen der Einholung der Sternsinger. In der damit traditionell verbundenen Dreikönigswasserweihe hob Pfarrer Weber die universelle Bedeutung des Wassers hervor. Es stehe in allen drei Religionen für Reinigung, Erneuerung und lebensspendende Kraft. Diese Symbolkraft sei auch ein Auftrag für die Vertreter der Religionsgemeinschaften: Wie Wasser Leben spendet, seien sie dazu aufgerufen, die Kraft des Glaubens als Quelle der Hoffnung und Orientierung für die Menschen zugänglich zu machen. Dies sei eine Aufgabe, die alle Religionen vereine.

Ein bewegender Moment des Gottesdienstes, der in den Worten von Pfarrer Weber „unter die Haut ging“, war die gemeinsame Gestaltung der Fürbitten. Die Vertreter/innen der drei Religionen brachten jeweils ein zentrales Symbol ihres Glaubens mit, erklärten dessen Bedeutung und sprachen eine Fürbitte. Rabbi Mendel Muraiti präsentierte die Menorah, die für die Vollkommenheit der Welt stehe und zugleich die Aufgabe symbolisiere, mit Gottes Hilfe ein Licht für die Welt zu sein. Pfarrer Hasso von Winning legte die Bedeutung des Kreuzes dar, das als Symbol der Befreiung und des Vertrauens den Menschen Mut gebe: Niemand müsse perfekt sein, denn Jesus trage uns und übernehme Verantwortung. Für Meltem Ulusoy ist der Koran ein Wegweiser für ein gelingendes Leben. Er ermutige die Menschen, ihren Verstand zu gebrauchen, insbesondere beim Einsatz für Minderheiten. Sie rief dazu auf, Frauen und Kindern in Familie und Gesellschaft mehr Wertschätzung, Anerkennung und Unterstützung zuteilwerden zu lassen.

Zum Abschluss würdigte Oberbürgermeister Markus Pannermayr den interreligiösen Gottesdienst als kraftvolles Zeichen der Hoffnung. In einer Zeit, in der spaltende Kräfte zunehmend an Einfluss gewinnen, setzten die Religionsgemeinschaften ein beeindruckendes Beispiel für Verantwortung und Zusammenhalt, indem sie gemeinsame Werte wie Offenheit, Toleranz und Frieden in den Mittelpunkt stellten. Er betonte, wie wichtig es sei, dem Hass und der Spaltung entschlossen entgegenzuwirken, um den kommenden Generationen eine Welt in Frieden und Freiheit zu hinterlassen. Dass dies gelingen kann, hat der interreligiöse Gottesdienst in St. Margareta eindrucksvoll gezeigt.

 

Bildunterschrift:

  1. links vorne: Bürgermeister Adalbert Hösl, Diakon Heribert Schambeck, Rabbi Mendel Muraiti, Imam Bahadir Bayram, Pfarrer Hasso v. Winning, Pfarrerin Elke v. Winning, dritte Bürgermeisterin Heike Kattler
  2. links hinten: Gemeindereferent Pirmin Ströher, zweiter Bürgermeister Manfred Engl, Fathi Aksakal, Pfarrer Heinrich Weber, Meltem Ulusoy, Oberbürgermeister Markus Pannermayr, Fabian Schmidbauer, Theo Speiseder
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